![]()
GREIN - 26. Februar 2016
Am 5. Februar 1794 hielt Maximilien Robespierre eine berühmt gewordene Rede mit dem Titel "Über die Prinzipien der politischen Moral". Meine Suche nach Denkformen bringt mich immer wieder auch auf gewaltbereite und zerstörerische Kräfte der Geschichte, deren Denkformen sich bis heute auch bei Idealisten erhalten haben. Eine der Schreckensgestalten der Französischen Revolution - Robespierre - gehört ohne Zweifel in diese Kategorie.
Seine Rede ist geprägt von Zielen, auf die er und sein Umfeld auf geistiger Ebene zustrebten. Es ging um den friedlichen Genuss der Freiheit und der Gleichheit, das Reich jener ewigen Gerechtigkeit, deren Gesetze eingegraben sind. Das Medium wäre nicht Marmor und Stein, sondern das Herz aller Menschen, selbst im Herzen des Sklaven, der dies vergisst und des Tyrannen der es verleugnet. Daher bevorzugte die Einheit von Körper und Seele (Lebenskörper) ohne Geist die physische Gewalt.
Hören Sie im Original:
"Wir wollen in unserem Land an Stelle des Egoismus die Moral setzen, an Stelle der Ehre die Rechtschaffenheit, an Stelle der Gewohnheiten die Grundsätze, an Stelle der Willkür die Pflichten, an Stelle der Tyrannei der Mode das Reich der Vernunft, an Stelle der Verachtung des Unglücks die Verachtung des Lasters, an Stelle des Hochmuts den Stolz, an Stelle der Eitelkeit die Seelengröße, an Stelle der Geldgier die Liebe zum Ruhm, an Stelle der „guten Freunde“ die guten Menschen, an Stelle der Intrige das Verdienst, an Stelle der Geistreichigkeit den wahren Geist, an Stelle des Aufsehens die Wahrheit, an Stelle der Langeweile der Lüste die Heiterkeit des Glückes, an Stelle der Kleinheit der Großen die Größe des Menschen, ein großmütiges, mächtiges, glückliches Volk an Stelle eines liebenswürdigen, frivolen und erbärmlichen, d.h. alle Tugenden und alle Wunder der Republik an Stelle der Laster und der Lächerlichkeiten der Monarchie."
Würde heute anstatt Monarchie unsere Republik stehen?...