![Ein hübsches Stiegenhaus führt zur Bücherei - doch für Rollstuhlfahrer unüberwindbar.]()
WÄHRING. Eigentlich ist die öffentliche Bibliothek des Bezirks Währing ja in einem regelrechten Schmuckstück, nämlich einem Gemeindebau aus dem Jahr 2929 in der Weimarer Straße untergebracht. Doch gerade hier liegt ein Problem – für Rollstuhlfahrer und Menschen die nicht gut zu Fuß sind ist sie unerreichbar.
Denn um in die Bibliothek zu gelangen muss man viel treppauf und treppab steigen. Es gibt keine Aufzüge oder Rollstuhlrampen. „Eine Unzumutbarkeit,“ wie ein BZ-Leser an die Redaktion geschrieben hat. „Die Kritik ist absolut berechtigt“ sagt der bibliothekarische Leiter der Büchereien Wien Markus Feigl auf Nachfrage. „In vielen Filialen haben wir Probleme mit der Barrierefreiheit.“
Der Grund liegt in der Wiener Geschichte: „Viele unserer Zweigstellen kommen aus der Zeit des roten Wien. Sie wurden als Arbeiterbüchereien gegründet. Bei den damaligen Gemeindebauten hat man aber noch nicht an Barrierefreiheit gedacht,“ so Feigl.
Die Büchereien Wiens bemühen sich um Besserung. Aber: „Im Fall der Weimarer Straße geht das einfach nicht. Wir haben darüber viel mit Architekten geredet, aber die Struktur des Gebäudes lässt einen barrierefreien Umbau nicht zu.“
Also muss ein neuer Standort her. „Wir wollen den Standort nicht ersatzlos schließen. Die Bücherei in der Weimarer Straße ist sehr beliebt,“ sagt Feigl. „Aber wir schauen uns immer nach Ersatzstandorten um, was auch nicht einfach ist. Im neunten Bezirk ist uns das gelungen. Da wird die Zweigstelle in der Simon-Denk-Gasse bald in einen barrierefreien Standort in der Alserbachstraße umziehen.“
Übrigens: Die öffentliche Bibliothek des Währinger Nachbarbezirks Hernals in der Hormayrgasse am Elterleinplatz ist komplett barrierefrei. Auf www.buechereien.wien.atkann man barrierefreie Büchereien suchen und finden.